Geschichte des Hinduismus

Der Hinduismus gehört zu den großen Weltreligionen. Betrachtet
man den Hinduismus genauer, so erkennt man sehr schnell, dass es sich eigentlich
nicht um eine Religionsgemeinschaft, sondern um eine Vielzahl verschiedener
Religionsgemeinschaften handelt, die aber trotzdem stark miteinander verflochten
sind.
Unter der großen Anzahl von Göttern sucht sich der Hindu "seinen" Gott, den er
anbetet. Für ihn sind die verschiedenen Gottheiten nur Ausdruck und
Manifestationen der verschiedenen göttlichen Aspekte. Aus dem Hinduismus haben
sich auch andere Religionen, wie zum Beispiel der Buddhismus entwickelt. Noch
heute ist die Verflechtung der hinduistischen und der buddhistischen Götterwelt
in vielen Tempelanlagen in Nepal sichtbar. Viele Strömungen die aus dem
Hinduismus erwachsen sind wurden toleriert und teilweise wieder absorbiert.
Hinduisten bezeichnen ihre Religion als "Sanatana Dharma" was soviel bedeutet
wie "ewige göttliche Lebensordnung". Es gibt keine einheitliche Organisation,
keine zentrale Führung, kein Glaubensbekenntnis, keine geschlossene dogmatische
Lehre und auch keinen Religionsstifter, wie etwa Buddha oder Jesus. Jedoch
gehört der Hinduismus zu den ältesten Religionen der Welt. Die ersten Formen
lassen sich mindestens 3500 Jahre zurückverfolgen.
Übereinstimmung finden die verschiedenen hinduistischen Religionsformen
hinsichtlich der Lehre von Leben, Tod und Erlösung. Jeder Mensch ist für seine
Taten verantwortlich und schafft damit ein Karma, welches wiederum sein
zukünftiges Leben bestimmt. Samsara, die Lehre vom Kreislauf der Wiedergeburten
sagt, das der Mensch nach seinem Tod entsprechend seines Karmas in ein neues
irdisches Leben gelangt. Da hierbei auch die Möglichkeit besteht in Form eines
Tieres wiedergeboren zu werden, sind strenggläubige Hindus gegen das Töten von
Tieren. Die Hindus streben an, diesem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt zu
entkommen. Ein erster Schritt das zu erreichen, ist ein Leben entsprechend dem
Dharma zu führen, dem Gesetz, das für seine Kaste moralische und sittliche Werte
beschreibt.
Religiöse Rituale und Feiern finden häufig im Familienkreis statt, der Besuch in
Tempeln erfolgt meistens alleine. Nur bei wenigen Festlichkeiten finden die
Feierlichkeiten in einer größeren sozialen Gemeinschaft statt.
Religion ist im Hinduismus das Leben, die den Alltag bestimmende Macht. Dies
findet sich in vielen Zeremonien und der Einbeziehung der Natur in das religiöse
Leben. Berge, Flüsse werden zu religiösen Symbolen.
