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Bamboo - Himalaya Hotel

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Am nächsten Morgen werde ich von Hari geweckt. Ein wunderschöner Blick auf das Annapurnamassiv, den Hiunchuli und den Machapuchre sind der Lohn für das frühe Aufstehen.

Nach dem Frühstück beginnt eine weitere lange Tagesetappe. Zunächst geht es wieder mal bergab, mit dem Wissen, dass wir das alles auch wieder hoch müssen. Der erste Teil des Weges führt uns durch den Hauptteil von Chomrong. Wir haben gestern am Ortsanfang direkt auf der Bergkuppe übernachtet. Der Ort zieht sich von hier weit auseinander gezogen runter, bis fast an den Chomrong Khola.

Uns begegnen an diesem Morgen einige Mulikarawanen, die voll beladen stur ihren Weg ziehen und einen unachtsamen Touristen mit ihren dicken Ladungen auch schon mal ordentlich anstupsen können. Man sollte deshalb immer darauf achten, dass man sich bei solchen Begegnungen auf der Bergseite aufhält. Außer den Mulis begegnen uns aber auch ganze Scharen von Trekkern. Noch nie habe ich in Nepal so viele Touristen gesehen, wie am heutigen Tag. Und alle scheinen das gleiche Ziel zu haben wie wir – das Himalaya Hotel. Da es dort nur zwei Lodges gibt, wollen unsere Träger vorgehen und die Zimmer dort reservieren. Prem, Birjar und Sandra ziehen los in einem Tempo, dem wir nicht folgen können – selbst wenn wir wollten.

 

 

Bei unserem Abstieg zum Chomrong Khola kann man auf der anderen Hangseite schon den nächsten Ort unserer heutigen Etappe sehen. Um nach Sinuwa zu gelangen müssen wir aber die 400 Höhenmeter, die wir bis zum Fluss abgestiegen sind, wieder aufsteigen. Sinuwa besteht aus zwei Teilen. Der niedrigere Ortsteil, der von Chomrong aus zu sehen ist, liegt auf ca. 2050 Metern, der obere Ortsteil auf ca. 2400 Metern. Im unteren Teil von Sinuwa machen wir eine kleine Teepause. Noch ahnen wir nicht, dass wir hier bei unserer Rückkehr noch eine Menge Spaß bekommen sollen.

 

 

 

 

Nachdem wir auch den oberen Teil von Sinuwa erreicht haben, ändert sich nun allmählich die Landschaft. Die Felder und die zahlreichen kleinen Dörfchen, durch die man bisher gegangen ist, verschwinden und man kommt nun in eine urwaldähnliche Landschaft. Man wandert durch große Bambuswälder bis auf eine Anhöhe von ca. 2600 Metern Höhe und steigt von dort aus wieder 200 Meter ab nach Bamboo. Bamboo ist kein normaler Ort mehr, sondern ein Zusammenschluss mehrerer Lodges.

Die Temperaturen sind inzwischen so weit gefallen, dass wir unsere Mittagspause in einer der Lodges machen und nicht, wie die vorherigen Tage, draußen vor der Lodge rasten. Und diese Entscheidung ist genau richtig. Denn kaum haben wir die Lodge betreten, bricht draussen ein riesiges Unwetter mit Blitz und Donner los. Es regnet wie in den besten Monsunzeiten in Nepal. Zunächst einmal stört uns das Unwetter nicht sonderlich. Wir sitzen im Trockenen, bekommen was Ordentliches zu essen und heißen Tee und wir gehen davon aus, dass es sich bei dem Gewitter nur um eine kurze Störung handelt. Außerdem haben wir mit zwei Jungs der Lodge eine Menge Spaß. Aber das Gewitter will nicht aufhören. Als die Zeit immer weiter fortschreitet, entschließen wir uns, als der Regen ein klein wenig nachzulassen scheint, uns auf den Weg zu machen. Laut Führer haben wir noch knapp 4 Stunden Weg bis zum Himalaya Hotel, unserem heutigen Etappenziel, vor uns. Kaum sind wir unterwegs, beginnt das Unwetter erneut mit aller Heftigkeit. Es blitzt und donnert und wir fühlen uns alles andere als wohl dabei. Vor allem aber regnet es wieder sehr stark und in kürzester Zeit sind wir völlig durchnässt. Der Weg wird immer rutschiger, die kleinen Gebirgsflüsschen die wir überschreiten müssen schwellen immer stärker an, die kleinen Holzbrücken sind sehr rutschig und dazu geht es immer bergauf. Obwohl man sich sehr auf den Weg konzentrieren muss, sind wir bereits nach 45 Minuten in Doban auf ca. 2600 Metern Höhe angekommen. Die Zeit laut Reiseführer beträgt 2 Stunden. In den wenigen Lodges in Doban sitzen die Trekker unter dem Dach im Trockenen und schauen zu, wie wir völlig durchnässt an ihnen vorbei ziehen. Es gibt auch kein einziges freies Bett mehr in Doban und wir hoffen nur, dass unsere Träger rechtzeitig im Himalaya Hotel waren, um uns dort die nötigen Betten zu reservieren.

Hinter Doban lässt der Regen dann langsam nach und kurzzeitig hört es sogar mal auf zu regnen. Aber das ist nur von kurzer Dauer. Für eine Shiva-Gedänkstätte zwischen Doban und dem Himalaya Hotel haben wir kaum einen Blick übrig. Wir läuten zwar die Glocken, die an einem Baum gebunden hängen, nehmen uns aber ansonsten vor, hier bei hoffentlich trockenem Wetter bei der Rückkehr zu verweilen.

Kurz vor unserem Ziel müssen wir an zwei Stellen Schneelawinen überqueren. Natürlich kommt einem sofort der Hinweis aus den Reiseführern in den Sinn, die in diesem Abschnitt vor Lawinen warnen. Direkt in der Nähe des Himalaya Hotels ist auch bereits vor einigen Jahren eine nepalische Trägermannschaft von einer Lawine erfasst worden.

Nach 75 Minuten haben wir von Doban auch die Strecke zum Himalaya Hotel geschafft. Klitschnass erreichen wir die Lodge auf knapp 2900 Metern Höhe. Prem, Birjar und Sandra stehen dick vermummt unter dem Vordach der Lodge und erwarten uns. Stolz erzählen sie uns, dass sie tatsächlich Zimmer für uns reservieren konnten.

Nachdem wir unsere nassen Sachen gegen trockene Kleidung getauscht haben, geht es in den Gastraum der Lodge. Dort ist es mollig warm. Unter dem Tisch steht ein Kerosinbrenner der für angenehme Wärme sorgt. Schnell holen wir unsere nassen Hosen und Jacken zum Trocknen rüber. Die Lodge ist total überfüllt und so müssen alle etwas enger zusammenrücken. Aber die Hauptsache bei diesem Wetter ist, dass man ein Dach über dem Kopf hat und im Warmen sitzt. Nach dem anstrengenden Tag wird es heute nicht so spät und schon kurz nach dem Abendessen verziehen wir uns in die Zimmer zum Schlafen.

 

Fotos von diesem verregneten Streckenabschnitt gibt es leider keine.

 

 

                                 Copyright  2010, Michael Reinold                    Impressum