Kutumsang
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Als wir morgens aufwachen regnet es. Kein schöner Start in
den Tag. Wir packen unsere Regenbekleidung aus und machen uns nach dem Frühstück
auf den Weg nach Kutumsang, unserem heutigen Tagesziel.
Zunächst geht es bergab bis nach Pati Bhanyang (1850 m).
Zum Glück hört es bald nach unserem Abmarsch auf zu regnen. Ohne Regen geht es
sich doch viel angenehmer, wenn auch ohne Sicht auf die Berge. Von Pati Bhanyang
erfolgt der Aufstieg zum Pass Jogini Danda (2500 m) über Chipling (2150 m).
Zwischen Chipling und der Passhöhe kommen wir an einem
kleinen Hof vorbei. Ein Mann vor dem Haus zeigt uns sein aufgeschlagenes
Schienbein und fragt nach Medizin. Wir verarzten sein Bein und zum Dank werden
wir in seinen Hinterhof geführt, wo er eine kleine Rakshi-Brennerei betreibt.
Rakshi ist ein Reisschnaps. Natürlich müssen wir auch kosten. Wir haben es
überlebt.
Vom Pass aus müssen wir unsere mühsam erkämpften Höhenmeter
wieder opfern. Wir steigen nach Gul Bhanyang (2100 m) ab.
Hier müssen wir uns
erneut als Medizinmänner betätigen. Eine alte Frau zeigt uns ihre Zähne und
klagt über fürchterliche Zahnschmerzen. Als ich die Zähne sehe, kann ich mir das
lebhaft vorstellen. Hier wäre sicherlich eine Komplettrenovierung sinnvoll. So
können wir aber nur mit Schmerztabletten helfen. Wir lassen ihr einige Tabletten
da, und erklären ihr genau, wie und wann sie die Tabletten einnehmen muss.
Sicherlich wird das nur für einige Tage Linderung verschafft haben. Hier zeigt
sich einmal mehr die schlechte medizinische Versorgung in Nepal abseits der
Hauptstadt Kathmandu.
In Gul Bhanyang machen wir eine längere Pause. Eine Gruppe
von Kindern "begrüßt uns" mit einem kleinen Ständchen auf selbst gebastelten
Schlaginstrumenten.
Von Gul Bhanyang geht es dann zur Abwechselung mal wieder
bergauf. Unser Tagesziel Kutumsang liegt auf 2450 Metern Höhe. Wir müssen jedoch
zuerst wieder über einen Pass von 2600 Metern Höhe, um dann wieder nach
Kutumsang abzusteigen. Beim Aufstieg fängt es erneut an zu regnen.
Nach insgesamt 9 Stunden inklusive umfangreicher Pausen,
haben wir unser Ziel erreicht. Unsere Lodge, die Mountain View Lodge, hat
diesmal schon einen starken tibetischen Einschlag.
Man merkt, dass wir jetzt
buddhistisches Terrain erreicht haben. Die ersten Gompas mit Gemälden des
buddhistischen Pantheons tauchen auf. Leider sind einige Gemälde, die das ganze
Jahr über der Witterung ausgesetzt sind, nicht mehr im besten Zustand.
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