Tharepati

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Heute morgen meint es das Wetter besser mit uns. Zum ersten
Mal haben wir einen freien Blick auf die schneebedeckten Berge des Langtang. Zum
Glück sind wir sehr früh aufgestanden, denn die Wolken ziehen aus dem Tal
langsam aber sicher wieder vor die Berge.
Heute geht es im Gegensatz zu den Tagen vorher nur bergan.
Von Kutumsang (2450 m) müssen wir nach Tarepati, unserem höchsten Punkt der Tour
auf 3800 Metern Höhe. Der lange und mühsame Anstieg wird immer wieder durch
kleine Pausen unterbrochen.
An einer Hütte treffen wir einen Mann mit seiner
kleinen Tochter. Wir legen eine Getränkepause ein und ich darf einige Fotos
machen. Die Kleine ist zunächst doch noch sehr schüchtern. Erst nachdem wir ihr
Aufnahmen auf einer Digitalkamera zeigen, taut sie langsam auf. Der Hof wird von
2 sehr gefährlich aussehenden Hunden bewacht, die offensichtlich nicht so
erfreut von unserer Anwesenheit sind. Zumindest deutet ihr Furchterregendes
knurren und bellen darauf hin.
Unterwegs treffen wir immer wieder auf abgelegene Höfe, wo
schon fleissig an der Ernte gearbeitet wird. Hier oben ist es kein Reis mehr,
wie er weiter unten angebaut wird, sondern Mais und Gerste und Kartoffeln.
Unsere Mittagspause machen wir in Mangengoth (3450 m). Der
kleine Junge der Lodgebesitzer ist ein neugieriges Kerlchen mit dem wir uns
prima verstehen. Musikalisch scheint er auch zu sein, denn er bietet uns auch
einige Tanzeinlagen. Sein größter Wunsch ist es „Sherpa-Träger“ zu werden. An
unseren Rucksäcken demonstriert er uns, wie gut er bereits in diesem Job ist.
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Von Mangenoth stehen uns dann noch einmal 2 Stunden
Aufstieg bis nach Tarepati bevor. Ohne Regen erreichen wir heute die Yak and
Yeti Lodge. Aber leider sind die Berge wieder alle hinter dicken Wolken
verschwunden. Die erhoffte Traumaussicht vom höchsten Punkt der Tour bleibt uns
leider verwehrt.
In der Yak und Yeti Lodge haben wir dafür um so mehr Spaß.
Wir lassen uns die Laune vom Wetter nicht vermiesen. Auch meine erneut
gescheiterten Versuche im Spiel Tiger und Schafe zu gewinnen ändern an der guten
Stimmung nichts. Dazu trägt wesentlich der Lodgebesitzer mit seiner kleinen
Tochter bei. Er zaubert uns, mit tatkräftiger Hilfe seiner Tochter, ein
köstliches Essen. Wie er uns nach dem Essen erzählt, ist seine Frau zur
Entbindung ihres zweiten Kindes nach Kathmandu unterwegs. Hochschwanger ist
diese Frau 3 Tagesmärsche nach Sundarijal gegangen um von dort mit einem völlig
überfüllten Bus weiter nach Kathmandu zu reisen. Für uns unvorstellbar. Er
erzählt weiter, dass seine Frau in Kathmandu bei Verwandten unterkommt und die
ersten Wochen nach der Geburt des Kindes dort bleibt, bevor sie auf dem gleichen
Weg zurück nach Tarepati kommt. Solange muss er sich gedulden, ob bei der Geburt
alles ohne Probleme verlaufen ist und ob er einen Sohn oder eine Tochter
bekommen hat. Ich frage ihn, was er denn lieber hätte, Sohn oder Tochter? Das
sei ihm egal, er freut sich auf beides, sagt er. Ich wünsche ihm viel Glück,
dass Frau und Kind inzwischen hoffentlich gesund und munter zu ihm und seiner
kleinen Tochter zurückgekehrt sind.
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