Sermathang / Kakani

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Am nächsten Morgen ist es zum Glück trocken. Unser heutiges
Tagesziel war zunächst Sermathang (2600 m), aber da auch dieser Weg nicht allzu
weit ist, entschließen wir uns bis nach Kakani (2000 m) abzusteigen. Sermathang
liegt auf der gleichen Höhe wie Tarkeghyang. Von dort allerdings geht es ca.
1700 Meter bergab, bis nach Melamchipul Bazar. Diesen langen Abstieg wollen wir
ein wenig auf 2 Tage verteilen.
Bereits kurz nach Tarkeghyang kommen wir an einer Gompa
vorbei, die etwas abseits liegt. Aus der Gompa hören wir buddhistische Gesänge
und schauen neugierig durch die Tür. Als man uns bemerkt, winkt man uns herein
und bietet uns Sitzplätze gegenüber der Mönche an. Eine junge Frau zeigt uns,
was wir während der Zeremonie tun müssen. Wir bekommen eine Schale mit Buttertee,
sie zeigt uns die korrekte Handhaltung und wie der Reis als Opfergabe für die
Götter verwendet wird. Die Zeremonie wird von einem älteren und zwei jüngeren
Mönchen geleitet. Einige junge Frauen und Männer und ein älterer Mann nehmen an
der Zeremonie teil. Als der älter Mann bei den Gesängen in die falsche Strophe
gerät und auch auf Hinweise der Jüngeren voller Inbrunst weiter singt, führt das
zu allgemeinem Lachen. Mit ein wenig Wehmut verlassen wir die Gompa, da wir auch
wissen, dass wir den buddhistischen Einflussbereich bald verlassen.
Der Weg nach Sermathang ist heute wenig anstrengend. Er
bleibt fast immer auf gleicher Höhe. Allerdings macht uns das Wetter auch heute
wieder einen Strich durch die Rechnung. Es beginnt wieder zu regnen. Als wir den
Ortseingang von Sermathang bereits erreicht haben, kommt ein richtiger
Wolkenbruch runter. Unter einem Vordach eines Hauses warten wir ab, bis der
Regen wieder etwas nachlässt.
Die Wege von Sermathang sind richtig schön mit Steinen
ausgelegt, so dass die Wege bei diesem nicht zur Matschbahn werden. Wir machen
unsere Mittagspause in der Helambu-Lodge, die etwas abseits des Hauptweges
liegt. Wieder eine tolle Sherpalodge mit offener Feuerstelle und netten Leuten,
die dafür sorgen, dass wir wieder trocken werden. Wer in Sermathnag übernachtet,
ist in dieser Lodge sicher Bestens untergebracht.

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Nachdem wir uns gestärkt haben und der Regen inzwischen
wieder aufgehört hat, machen wir uns wieder auf in Richtung Kakani. Zunächst
bleibt der Weg noch auf gleicher Höhe, aber dann erfolgt der Abstieg von ca. 500
Höhenmetern auf gutem Weg nach Kakani. Von Sermathang aus benötigt man ca. 2
Stunden für diesen teil des Weges.
In Kakani kommen wir in der Everest Lodge unter, der
schlechtesten Lodge auf unsere Tour. Leider gibt es hier keine Alternative. Die
anderen Lodges sind geschlossen. Der „Gastraum“ ist eine Zumutung, die Zimmer
verdreckt und die Matratzen auf den Betten sind wohl nur für die Optik.
Tatsächlich liegt man eigentlich direkt auf dem Holz. Ein Grund, die Tagesetappe
doch in Sermathang zu beenden und den längeren Abstieg in Kauf zu nehmen.

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