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Tarkeghyang

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Unser heutiges Tagesziel Tarkeghyang (2500 m) ist schon beim Start in Melamchigaon auf der gegenüberliegenden Hügelkette sichtbar. Wir sind froh, dass es heute Morgen nicht regnet und machen uns auf den Weg, der auch heute nicht besonders lang ist.

Zunächst steht uns wieder ein Abstieg ins Tal bis auf 2000 Meter bevor. Nach einer Stunde Gehzeit überqueren wir am tiefsten Punkt über eine Hängebrücke den Namsang Khola. Diese Brücke ist in einem deutlich besseren Zustand als die Brücke gestern. Vor der Brücke liegt noch ein kleiner Hof und die großen Steine vor der Brücke sind bunt mit buddhistischen Motiven bemalt.

Nach dem überqueren der Brücke geht es leicht bergan bis zum Ort Nakotegaon. Der normale Weg führt leicht oberhalb des Ortes vorbei, aber wir gehen in den Ort, weil wir schon von weitem eine von aussen sehr schön anzuschauende Gompa gesehen haben.

Auch diese Gompa hat wieder sehr schöne Figuren, aber diesmal auch tolle Wandbemalungen. Wie ein Fremdkörper steht in einer Ecke der Gompa ein Mountainbike. So etwas hatte ich hier nun nicht unbedingt erwartet.

Der Mann, der uns die Gompa geöffnet hat, erzählt uns, dass morgen im Ort für 4 Tage gefaßtet wird. Es sind die Tage, wo die Hindus während des Dashain-Festes Tiere für die Hindugottheiten opfern. Die Buddhisten des Klosters beten in diesen 4 Tagen für eine gute Wiedergeburt der getöteten Tiere.

Eine junge Frau spricht eine längere Zeit in der Gompa mit unserem Freund Hari. Hari kommt anschließend zu uns und erzählt uns die Geschichte der Frau. Sie muss dringend in Kathmandu am Magen operiert werden, wie die Arztpapiere dokumentieren, hat aber nicht die finanziellen Mittel, die Operation zu bezahlen. Die Bewohner des Ortes haben bereits alle gesammelt, aber es reicht nicht für den benötigten Betrag aus. Wir sammeln unter uns auch noch mal und lassen ein gerührte und glücklich strahlende Frau zurück.

Von Nakotegaon geht es nun wieder bergauf nach Tarkeghyang. Während des 1,5 stündigen Aufstiegs fängt es leider wieder an zu regnen. Erneut kommen wir völlig durchnässt im Ort an. Am Ortseingang werden wir bereits von einem jungen Mann erwartet, der uns zum Hotel Tarkeghyang führt. Wie sich herausstellt ist die Besitzerin der Lodge die Schwester von Jambeijang, der Lodgebesitzerin aus Melamchigaon.

Das Hotel Tarkeghyang ist eine wirklich tolle Lodge. Es gibt auf unserem Zimmer sogar eine Toilette und ein Waschbecken; für nepalische Lodgeverhältnisse eine Sensation. Die Lodge ist urgemütlich. Die offene Feuerstelle in der Lodge sorgt für wohlige Wärme und wieder weckt eine leckere Nudelsuppe unsere Lebensgeister.

Das Mädchen und den Jungen, die in der Lodge sind, werden von uns zunächst als die Kinder der Lodgebesitzer vermutet. Wie sich dann aber herausstellt, ist das ein Irrtum.

Die Eltern von Pursangmu dem Mädchen sind mit den Ziegen für einige Wochen in den Bergen unterwegs. Für die Nachbarn ist es eine Selbstverständlichkeit, die kleine Pursangmu solange bei sich aufzunehmen. Der Junge, ein Waisenkind mit Namen Pasang, wird von den Lodgebesitzern wie ein Sohn großgezogen. Die sozialen Netze in diesen Bergdörfern verdienen höchsten Respekt!

Als es am Nachmittag aufhört zu regnen, begeben wir uns auf eine kleine Ortsbesichtigung. Die Lodge liegt etwas außerhalb des Ortes. Auf dem Weg zurück zum Ort kommen wir an einer mit Wasser betriebenen Gebetsmühle vorbei, die aber nicht mehr funktioniert. Unsere Versuche die Mühle wieder in Gang zu bringen, sind leider erfolglos. Es müssen zwei Flügel ersetzt werden, die ein drehen der Mühle verhindern.

Vor der Gompa des Ortes fällt mir ein Mädchen auf, weil sie nicht den typisch mongolischen Gesichtsausdruck hat, der ansonsten bei der Sherpabevölkerung vorherrscht. Sie erzählt, dass sie vor einigen Jahren mit ihrem Vater aus Indien hierher gekommen ist.

Leider ist die Gompa mit dicken Maoistensprüchen beschmiert. „Wir können keine Polizei und kein Militär akzeptieren“ prangt in dicken Lettern an der Wand. Eine Nonne schließt uns die Gompa auf. Auch hier finden wir wieder tolle Figuren von Padmashambhava, Avalokiteshvara und Buddha. Die Figuren sind hier aber hinter Glas. Fotografieren mit Blitz ist hier zwecklos.

Als wir zur Lodge zurückkommen, lässt sich plötzlich die Sonne blicken und wir genießen den späten Nachmittag vor der Lodge.

Vor der Lodge befindet sich eine große Grasfläche, auf der unsere Träger Nabil und Susil mit dem Hagisack Ball gespielt haben. Dabei hat Nabin seinen Ring verloren. Wir helfen bei der fast aussichtslosen Suche und schwärmen alle aus. Tatsächlich gelingt es uns, den Ring auf dieser großen Fläche zu finden.

 

 

                 Copyright  2010, Michael Reinold                    Impressum