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| Buddhistische Schulen Aufgrund unterschiedlicher Auslegungen der Lehren Buddhas kam es ab der Mitte des 4.Jahrhunderts v.Chr. zu den ersten Spaltungen innerhalb der Anhänger Buddhas. Über die Jahrhunderte entwickelte sich der Buddhismus, auch in Abhängigkeit von unterschiedlichen Regionen weiter. Im Folgenden werden die heute noch am Verbreitesten buddhistischen Schulen, die im Buddhismus auch Fahrzeuge genannt werden, vorgestellt. Hinayana (kleines Fahrzeug) Wird auch häufig als südlicher Buddhismus bezeichnet, da er vor allem in den südlichen Ländern Asiens (Sri Lanka, Burma, Thailand, Laos) verbreitet ist. Von 18 ursprünglichen Hinayana-Schulen ist der Theravada die einzige heute noch existierende Form, die den Buddhismus in seiner ursprünglichen Form bewahrt. Buddha wird in dieser Schule nur als Lehrer und Wegweiser gesehen. Den Weg zur Erleuchtung muss jeder durch Selbstdisziplin selber gehen. Ein wichtiger Pfeiler des Hinayana ist die Gemeinschaft der Mönche, denn nur sie können den Weg zum Nirvana durch Selbsterlösung beschreiten. Der Hinayana ist eher egoistisch geprägt, jeder ist für sich darauf bedacht, den Weg ins Nirvana zu erlangen. Mahayana (großes Fahrzeug) Der Mahayana entwickelte sich im 1.Jh. n.Chr. Er wird auch häufig als nördlicher Buddhismus bezeichnet, da er vor allem in den nördlichen Ländern Asiens (Tibet, Mongolei, China, Japan, Korea) verbreitet ist. Hier findet sich der Grossteil der buddhistischen Philosophie. Mönche und Laien sind in diesem Fahrzeug gleichgestellt, der Weg der Erleuchtung ist auch für Laien erreichbar. Der Begriff großes Fahrzeug leitet sich auch aus dieser Tatsache ab, dass allen Lebewesen hier der Weg zur Erlösung eröffnet wird. Die Dreikörperlehre ist Grundlage für ein komplexes System von Buddha-Erscheinungen. Hiernach existiert im Nirvana ein Leib des Absoluten, eine höchste Instanz, in der alle Buddhas identisch sind. In der mittleren Ebene sind die transzendenten Buddhas, die eigentlichen Heilsgottheiten. Sie nehmen im Diesseits einen sichtbaren Körper an. Auch Siddharta Gautama war so ein transzendenter Buddha. Allerdings gab es auch vor ihm bereits Buddhas der Vorzeit, die jedoch alle bereits ins Nirvana eingegangen sind. Von ihnen kann der Gläubige keine Hilfe mehr erwarten. Nach dem historischen Buddha wird ein weiterer Buddha, der Buddha der Zukunft, Maitreya, kommen. Diese Buddhas sind jedoch trotz ihrer geistigen Überlegenheit vergänglich und deshalb nicht eigentlich anbetungswürdig. Sie sind dazu da zu lehren, nicht aber zu erlösen. Eine Besonderheit des Mahayana ist die Entwicklung des Bodhisattvas. Ein Bodhisattva ist ein Wesen, das die Erleuchtung bereits erlangt hat, jedoch aufs Nirvana verzichtet, um anderen Lebewesen zu helfen, das Ziel ebenfalls zu erreichen. Hierdurch erhalten die Gläubigen im Gegensatz zum Hinayana Hilfe bei der Erreichung der Erlösung. Damit öffnete sich der Buddhismus auch dem einfachen Volk und fand dadurch seine hauptsächliche Verbreitung. Vajrayana (diamantenes Fahrzeug) Wird häufig als eine Weiterentwicklung des Mahayana angesehen. Der Vajrayana ist heute hauptsächlich vertreten in Nepal, China, Japan und in seiner weiterentwickelten Form in Tibet. Er ist die buddhistische Form des Tantrismus. Mystik, Symbolik, Riten und geistige und körperliche Übungen dienen als Mittel auf dem Weg zur Erleuchtung. Tibetischer Buddhismus Der tibetische Buddhismus ist hauptsächlich aus dem Vajrayana, in Verbindung mit der vorbuddhistischen Naturreligion Bön, der animistische und schamanische Auffassungen vertrat, entstanden. Der Buddhismus wurde vor allem von Padmasambhava nach Tibet gebracht. Ihm gelang es, besonders durch die Einbindung des alten Bön-Glaubens, den Buddhismus in Tibet zu festigen. Der tibetische Buddhismus entwickelte schnell ein eigenes, spezielles Profil. Besonderen Wert legt der tibetische Buddhismus auf direkte Übertragung von Unterweisungen von Lehrer und Schüler. Wer im Khumbugebiet unterwegs ist, wird allerorts auf Formen des tibetischen Buddhismus treffen. Im tibetischen Buddhismus werden vier Hauptschulen unterschieden:
Zusammengefasst stellt man fest, dass die buddhistische Welt voll mit Göttern, Dämonen und Kult ist. Wie konnte dies aus der doch zunächst klar strukturierten Lehre Gautama Buddhas geschehen? Ich möchte hier Worte des 14.Dalai Lama zitieren, die meiner Ansicht nach Buddhismus exakt definiert. "Im Grunde braucht der Buddhismus
diese Abbilder nicht. Der Buddhismus, richtig verstanden, ist eine
Geisteswissenschaft. Er fordert den Menschen auf, sich durch Selbsterkenntnis
selber zu verwirklichen und sich dadurch von den Problemen dieser Welt
freizumachen, vor allem vom Leid. Dieser pure Buddhismus kennt keinen Schöpfer,
er ist essentiell atheistisch. Der wahre Buddhist denkt und glaubt abstrakt. Er
braucht keine Hilfsmittel. Aber der normale Mensch, der Buddhas Lehren aus
Zeitmangel nicht selber studieren und verwirklichen kann, braucht Denkhilfen und
greifbare Symbole, um sich zu orientieren. Das ist das, was Sie Götter nennen
und was viele Menschen im Westen für Götzen halten, die blind angebetet werden.
In Wahrheit handelt es sich dabei nur um konkretisierte Vorstellungen von den
Erscheinungsformen der Teilprinzipien, die das Wesen unseres Universums und auch
uns Menschen ausmacht: Gut und Böse, Schön und Hässlich. Eines bedingt das
andere, alles verändert sich und löst sich schließlich im Nirvana auf. Die
Menschen im Westen nennen es 'Erlöschen' oder 'endlose Ruhe', aber das ist nur
ein unvollkommener Begriff."
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