Chukung
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Von Dingboche oder von Pheriche lohnt sich ein weiterer Abstecher in das
Chukung-Tal.
Der Weg geht langsam, aber stetig talaufwärts, mit tollen Ausblicken auf die Ama
Dablam, die von hier aus jedoch völlig anders aussieht, den Island Peak (Imja Tse), den Baruntse, den Lhotse und Lhotse Shar.
Beim Anstieg merkt man, dass die Luft langsam immer dünner wird. Die ersten
Schneefelder werden passiert. An einigen Stellen ist der Fluss zugefroren.
Die letzte
Unterkunft im Tal in Chukung liegt bereits auf 4730 Metern. Im Chukung
Resort findet man eine gute Unterkunft. Den Nachmittag nutzen wir zu einer
ausgedehnten Erholungspause. Die Sonne scheint zwar, aber trotzdem ist es vor
der Lodge bitter kalt. Dick vermummt in mehreren Lagen Fleece und dicker
Goretex-Jacke sitzen wir vor der Hütte in der Sonne und trinken reichlich Tee.
Bei einer kurzen Erkundung um die Lodge herum stoßen wir auf eine Gedenktafel,
für Tote an der Lhotse Südwand.
Am Abend in der Lodge wird kräftig geheizt, um die Temperaturen erträglich
zu machen. In dieser Höhe gibt es kein Holz mehr, deshalb wird hier mit
Alternativmaterial geheizt. Das heisst getrockneter Yakmist. Die Fladen werden
gesammelt und tagsüber in der Sonne getrocknet. An der Lodge befindet sich ein
Riesenberg dieser getrockneten Fladen, mit denen der kleine Ofen in der Mitte
der Lodge bestückt wird. Die Heizleistung ist entsprechend schlecht und die
Luft in der Hütte wird mit zunehmender Dauer immer schlechter.
Die Preise für Getränke und für Speisen nimmt in dieser Höhe deutlich zu,
wenn es auch für unsere Verhältnisse immer noch preiswert ist. Für unsere
Träger jedoch sind die Preise hier oben sehr teuer. Unsere Gruppe beschließt
daher, ab nun Essen und Trinken der Träger zu bezahlen. Die Rechnung für 7
Träger beläuft sich anschließend auf 1400 Rupien, ca. 40,-DM.
Von Dingboche nach Chukung
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Chukung Resort
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Gedenktafel in Chukung für die
abgestürzten Bergsteiger in der Lhotse Südwand. Hier starb u.a. auch der polnische Bergsteiger Jerzy Kukuczka.
Unser Lieblingssherpa Tenti mit
Sonnenbrille
Von Chukung aus wollen wir am nächsten Morgen den Chukung Rhi besteigen. Der
Aufstieg auf 5546 Meter wird zur ersten Bewährungsprobe einer guten
Akklimatisation. Wer den Aufstieg jedoch geschafft hat, wird mit einer
fantastischen Aussicht in die Südwand von Nuptse und Lhotse belohnt. Außerdem
taucht zum ersten Mal der Pumori ins Blickfeld.
Um 5:00 in der Früh ist wecken, um 6:00 geht es los. Der
Anstieg verläuft zunächst gemächlich, jedoch bei eisiger Kälte. Langsam wird
der Weg jedoch immer steiler und anstrengender. Der gewohnte Anstiegrhythmus
will nicht mehr funktionieren. Man muss sein Tempo deutlich runterschrauben, das
Atmen wird immer schwerer, die Pausen nehmen zu. Dadurch zieht sich die Gruppe
schnell auseinander. Nach einiger Zeit findet man dann aber seinen Rhythmus und
versucht dann diesen beizubehalten.
Nach ca. 2 Stunden Anstieg erreicht man einen Grat mit tollem Tiefblick.
Hier packt der Wind zum ersten Mal richtig zu und man muss aufpassen, dass man
nicht über den Grat geweht wird. Die Hoffnung, den Gipfel fast geschafft zu
haben, täuscht jedoch gewaltig. Denn jetzt geht es eigentlich erst richtig los. Der
letzte Anstieg bis zum Gipfel erfolgt über riesige Felsblöcke und rutschige
abschüssige Platten. Der gleichmäßige Schritt kann nicht mehr beibehalten
werden. Jeder größere Schritt lässt einen aber sofort nach Atem ringen. Man
merkt, dass man langsam an seine Leistungsgrenzen kommt und muss dabei
aufpassen, keinen Fehltritt zu machen.
Aufstieg zum Chukung Ri. Im
Hintergrund die Ama Dablam und der Thamserku.
Unten links ist der seichtere Teil des Anstiegs zu erkennen, rechts der Gipfelgrat.
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Aber nach 3-4 Stunden mühsamen Aufstiegs hat man es dann doch
geschafft und steht auf dem Gipfel. Alle Mühe ist mit einem Schlag vergessen.
Man wird mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Nuptse und Lhotse sind zum
Greifen nahe. Dazu kommt der Blick auf Ama Dablam und zum ersten Mal auf
den Pumori. Etwas weiter entfernt präsentiert sich der Makalu.
Auf dem Gipfel wehen die uns inzwischen schon besten vertrauten
Gebetsfahnen. Natürlich haben wir auch welche dabei und befestigen die bunten
Fähnchen an dem Steinhaufen, der den Gipfel markiert.
Auf dem Gipfel des Chukung Ri.
Der Abstieg zurück nach Chukung geht fast von selber. Mit jedem Schritt bergab
merkt man, wie die Luft dicker wird und das Atmen leichter fällt. Der erste
Gipfel ist geschafft.
Eine weitere Gipfelmöglichkeit bietet der Island Peak. Von Chukung geht es
zunächst ins Basislager und von dort auf den 6189 Meter hohen Gipfel. Hierzu
ist jedoch eine vollständige Bergausrüstung und ein entsprechender Führer
notwendig.
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