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Lahini

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Eine ziemlich unruhige Nacht liegt hinter mir. Grillenzirpen hat das Schlafen sehr schwer gemacht. Wie ich beim Packen dann feststelle, hatten wir eines der Tiere im Innenzelt. Wenn die Grillen Ruhe gaben, meldeten sich dafür alternativ die Hunde in den umliegenden Höfen.

Unsere heutige Tagesetappe führt uns nach Lahini, schon im Tarap-Tal. Zunächst geht es aber noch ein Stück durch das Thuli Bheri Khola-Tal.

Bereits am frühen Morgen wird auf den Feldern rund um Tarakot fleißig gearbeitet. Die Menschen sind fröhlich und guter Dinge. Immer wieder werden wir freundlich begrüßt. Eine kleine Gruppe Frauen tanzt uns ganz spontan mitten im Feld was vor.

 

Nachdem wir das Tal knapp zwei Stunden weiter bergauf gegangen sind, überqueren wir auf einer großen Hängebrücke den Fluss und biegen ins Tarap Khola ein. Wir kommen an einem begehbaren Tschörten vorbei, der innen wunderbar ausgemalt ist.

 

Kurz darauf geht es über eine weitere Brücke auf die linke Flussseite. Rechts, auf einer kleinen Anhöhe, lassen wir zunächst die Chedhui Gompa liegen. Hier machen wir Mittagsrast.

Kaum sind wir angekommen, erhalten wir den verabredeten Besuch von den Maoisten. Heute ist Zahltag. Der Distriktchef präsentiert sich mit goldener Armbanduhr, mit Lederslippern und mit einer feinen Ledertasche, in der dann unser Geld verschwindet. Seine jungen Gefolgsleute sind bei weitem nicht so fein ausgestattet. Im Gegenteil; sie machen einen sehr armen Eindruck. Irgendwie kommt einem das alles bekannt vor. Geschichte wiederholt sich wohl doch.

Wir sind alle froh, als wir wieder alleine sind. Zum Glück sollte das für lange Zeit die letzte Begegnung mit den Maoisten sein. In den höheren Regionen ist kein einziger Mao zu finden. Sicherlich hat das auch etwas damit zu tun, dass wir uns so langsam dem buddhistischen Kulturkreis nähern. Bei den Hindus fällt die Maopropaganda offensichtlich auf fruchtbareren Boden.

Bevor wir uns auf den Weiterweg nach Lahini machen, beschließen wir, einen kleinen Abstecher zur Chedhui Gompa zu machen. I

Ein alter Mönch öffnet uns die Gompa. Die Innenwände sind mit wunderschönes Gemälden verziert.

 

 

In einem schmalen Hinterraum stehen zahlreiche Figuren, die aber selbst mit Taschenlampe kaum zu erkennen sind, weil es stockdunkel in diesem Raum ist. Ich mache auf gut Glück einige Blitzlichtaufnahmen. Erst auf den Fotos sieht man dann richtig, vor welchen Kunstobjekten wir dort gestanden haben.

Zurück am Rastplatz packen wir wieder unsere Rucksäcke auf, und machen uns an den zweiten Teil des heutigen Weges. Ein ca. 600 Höhenmeter Anstieg nach Lahini liegt noch vor uns. Der wirklich spektakuläre Weg, vorbei an den tosenden Wassern des Tarap Khola, entschädigt jedoch für die Anstrengung.

Unterwegs treffen wir auf einen Träger, der mit einer besonderen Ladung nach Dho unterwegs ist. Churi ist eine Art Pilz, der von Bäumen gekratzt wird und dann eingewickelt in Blättern reift. Das ganze sieht danach ähnlich aus wie Butter und hält sich nach Aussage des Mannes über 3 Jahre. Die Blattpakete haben etwa ein gewicht von je 2,5 kg und werden von dem Mann für 200 Rupies verkauft. Da er insgesamt ca. 50 kg davon trägt, hat er für nepalische Verhältnisse ein kleines Vermögen auf dem Rücken.

Nach knapp 4 Stunden Gehzeit erreichen wir dann unseren heutigen Lagerplatz in ca. 3000 Metern Höhe. Wir haben Glück. Kurz nachdem die Zelte aufgebaut sind, fängt es fürchterlich an zu regnen und hört auch nicht mehr auf. Die wenigen Meter von Schlafzelt zum Essenszelt reichen aus, um völlig durchnässt zu sein. Der Monsun schickt immer wieder einen kleinen Gruß ins Dolpo.

                                 Copyright  2010, Michael Reinold                      Impressum